Woran erkennt man einen Papagei - Der Schnabel
- Juline Buberl
- 24. März 2016
- 3 Min. Lesezeit
Im letzten Post habe ich euch schon einiges über die Füße der Papageien berichtet und warum die Füßchen der exotischen Vögel so entscheidend dafür sind, dass es sich hierbei um einen Papagei handelt und nicht um einen "gewöhnlichen" Vogel, wie beispielsweise unsere heimische Amsel.
Wie sieht der Papageienschnabel aus?
Schauen wir uns heute den Papageienschnabel etwas genauer an. Der Schnabel ist nämlich neben den Füßchen auch ein sehr charakteristisches Merkmal für das Aussehen eines Papageis. Der Oberschnabel läuft zum Ende hin spitz zu und liegt über dem Unterschnabel, der ein wenig breiter ist als der obere. Vom Aussehen her, haben nur noch Greifvögel oder Eulen einen ähnlichen Schnabel. Die Betonung liegt hier auf ähnlich, da keine andere Vogelart einen Papageienschnabel ausweisen kann. Der große Unterschied zwischen den Schnäbeln ist, dass der Papageienschnabel im Gegensatz zu Schnäbeln von anderen Vogelarten, die einen ähnlichen Schnabel besitzen, nur sehr locker mit dem Schädel verbunden sind. Das hat zur Folge, dass der Schnabel sich sehr weit öffnen lässt. Den Schädel und den Schnabel verbindet ein besonderes Gelenk, das auch wiederum nur Papageien besitzen. Der größte Papageienschnabel ist bei dem Arakakdu zu finden. Unglaublich. Aber sein Schnabel wird 10 cm lang!
Wofür braucht der Papagei diesen besonderen Schnabel?
Dass der Papagei einen großen und gebogenen Schnabel besitzt, wissen wir bereits. Nur stellt sich nun noch die Frage: Wozu eigentlich? Warum braucht der Papagei einen so besonderen Schnabel? In erster Linie dient der Papageienschnabel als Werkzeug. Und wozu benötigt ein Papagei ein Werkzeug? Na klar, um an die Leckereien im Dschungel zu kommen. Früchte verschiedener Größen können gepflückt und zerkleinert werden. Besonders harte Nüsse können unserer hübschen Vögel ebenso mit ihrem kräftigen Schnabel knacken. So, dass sie an das leckere und nahrhafte im Inneren einer Nuss kommen können. Und jeder, der einen Papagei besitzt weiß: Die Nuss ist eine Delikatesse und wird immer und zu jeder Zeit gerne angenommen. Natürlich nicht jede Nuss von jedem Papagei. Aber irgendeine Nuss liebt jeder Papagei. Einige Papageien benutzen ihren Schnabel auch dazu, die Rinde von Bäumen abzuschälen, um an Insekten und Ungeziefer zu kommen. Teilweise sind sie auch auf der Suche nach Wurzeln oder Knollen, die sich im Boden unter der Erde befinden. Hier verwendet der Papagei seinen Schnabel als "Schaufel", um die Erde von den Leckereien wegschaufeln zu können.
Doch nicht nur zum Fressen, sondern auch zum Trinken sind die gebogenen Schnäbel optimal! Der breite Unterschnabel fängt das Wasser auf und der Vogel kann durch ein leichtes
"Kopfkippen" seinen "Becher" leeren. Diese Bewegung kann sehr süß aussehen und erinnert ein bisschen an einen Menschen, der sich gerade ein Schnapsglas hinter kippt. :)
Doch nicht nur als Küchenutensil, um sich tolle Gerichte zuzubereiten, ist der Schnabel geeignet. Nein, sondern auch für Bauarbeiten kann der Schnabel bestens geeignet sein. So erledigt der Papagei mit seinem alleskönnenden Schnabel wichtige Arbeiten, wie beispielsweise das Bauen ihrer Nisthöhlen, um es dem Nachwuchs besonders sicher und gemütlich zu machen. Sollte dann doch noch ein Feind in die Nähe des Nistplatzes kommen, dient der Schnabel auch als scharfe Waffe, um die Unerwünschten Eindringlinge zu vertreiben. Doch bevor der Nachwuchs ansteht, müssen die beiden Papageien sich erstmal lieben. Und wie zeigt man seinem Partner am besten, dass man ihn liebt? Man krault ihn und pflegt sein Gefieder. :) Die letzte und ganz wichtige Aufgabe des Schnabels ist es, als drittes Füßchen zu dienen. Wir alle wissen, dass Papageien sehr gute Kletterer sind. Mit zwei Füßen wäre das etwas schwierig. Doch mit dem Schnabel, der sich durch das besondere Gelenk so weit öffnen lässt, ist das Klettern von Ast zu Ast ein Kinderspiel!
Comments